Am Panamakanal: die Miraflores-Schleusen
Mein Ausflug zur den Miraflores-Schleusen vom Panama-Kanal stand wettertechnisch nicht unter den besten Vorraussetzungen. Die Trockenzeit dauert in Panama nur ca. 3 Monate, der meiste Niederschlag fällt in September und Oktober. Was bei meiner Tagestour Anfang Oktober vom Himmel runter kam hatte mit den sprichwörtlichen Bindfäden nicht mehr viel zu tun, es waren eher ganze Wollknäuel.
Der Panama-Kanal verfügt über drei Schleusenanlagen, die Gatun-Schleusen liegen auf der karibischen Seite, die Miraflores-Schleusen und die Pedro-Miguel-Schleusen liegen auf der pazifischen Seite und sind daher ab Panama-City sehr einfach erreichbar. Unser Guide war mit dem Minibus nur eine gute halbe Stunde unterwegs. Wer sich ein Taxi nimmt, der muss mit ca. 30,- USD inkl. Rückfahrt rechnen.
Die Geschichte und der Bau des Panama-Kanals
Unbestritten ist der Panamakanal eines der beeindruckendsten Bauwerke der Menschheit. Bereits im 15ten Jahrhundert hatte der erste Spanier die Idee, das man den Atlantik mit dem Pazifik verbinden könnte. Von 1881 bis 1889 versuchte eine französische Gesellschaft ihr Glück, 22.000 Menschen (7,5 pro Tag) ließen ihr Leben auf Grund von Malaria und Gelbfieber. Nachdem das Unternehmen Insolvenz anmelden musste übernahmen die Vereinigten Staaten von Amerika die Reste und begannen 1903 mit dem Weiterbau. Am 03. August 1914 gab es die Jungfernfahrt im Kanal, am selben Tag brach der erste Weltkrieg aus.
Da die Breite des Kanals und die Größe der Schleusen im Laufe der Zeit zu klein geworden sind, wurde 2007 mit einer Erweiterung des Kanals begonnen und 2016 abgeschlossen. Bisher konnten die Schiffe maximal 4.600 Container transportieren, jetzt sind es 14.000.
Eintrittspreis zum Besucherzentrum von den Miraflores-Schleusen
Wie ganz häufig in Lateinamerika gibt es auch in Panama unterschiedliche Preise für Touristen und Residents. An diese Diskreminierung muss man sich einfach gewöhnen. Wobei ein Preisunterschied von 15,- Dollar für Touristen und 3,- Dollar für Einheimische schon ziemlich heftig ist.
Während der Kanal an 365 Tagen im Jahr und an 24 Stunden am Tag in betrieb ist, sind die Öffnungszeiten des Besucherzentrums von 09:00 Uhr – 16:30 Uhr, 7 tage pro Woche und auch in den Ferien und an Feiertagen. Etwa 2 Stunden sollte man für den Besuch einplanen, man kann jedoch auch problemlos mehr Zeit dort verbringen.
Die Aussichtstribühnen an den Schleusen vom Panama-Kanal
Hier ist der definitiv beste Platz, um die Schleuse, die einfahrenden Schiffe und alles drumherum von verschiedenen Ebenen zu beobachten. Auf der obersten Etage hat man einen grandiosen Weitblick, doch auch die unteren Etage haben ihren Reiz. Hier ist man gefühlt näher dran am Geschehen.
Wer groß ist, hat hier definitiv Vorteile. Ich habe allerdings auch die Erfahrung gemacht, das die überwiegend einheimischen Touristen ausgesprochen freundlich sind und gern Platz für Bilder machen.
Ausstellung und Museum im Besucherzentrum
Zusätzlich zu den Aussichtsterrassen gibt es noch ein sehr spannendes Museum zum Bau des Panama-Kanals und eine Ausstellung zur Flora&Fauna im Gatun-See und in der Umgebung des Kanals. Beide sollten Besucher unbedingt mitnehmen. Wir hatten das Pech, das grad ein Kreuzfahrtschiff vor Anker lag und gefühlt alle Passagiere im Museum waren. Bei über 200 Kreuzfahrtschiffen im Jahr ist das Risiko leider recht hoch…
Bei Wikipedia findet man (natürlich) extrem umfangreiche Informationen zum Kanal. Man kann sich unmöglich alles merken, was man an Informationen bekommt… ;)