Die spektakuläre Quilotoa Lagune in Ecuador
Auf unserem Weg von Baños nach Quito haben wir einen kleinen Umweg über die spektakuläre Quilotoa Lagune gemacht. Der Krater-See liegt im westlichsten Vulkan Ecuadors, entstanden ist er bei einem gewaltigen Vulkanausbruch. Wissenschaftler gehen davon aus, das das im Jahre 1280 gewesen sein muss. Heute ist die Lagune eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten von Ecuador. Das liegt gleichermaßen daran, das die Quilotoa Lagune einerseits gut zu erreichen und andererseits sehr fotogen ist.
Wie kommt man zur Quilotoa Lagune?
Je nachdem ob man aus nördlicher oder südlicher Richtung kommt, per Auto oder Bus unterwegs ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Immer muss man jedoch bei Latacunga auf die E30 abbiegen. Ich gehe hier nur kurz auf den Weg aus Baños kommend ein. Die Route ist einfach, die Strassen sind gut: aus Baños kommend folgt man der E30 bis Ambato und biegt dort auf die E35 in südlicher Richtung ab. Der Strasse folgt man bis Latacunga, wo man wieder auf die E30 (diesmal in westlicher Richtung) wechselt. Einige Kilometer weiter ist die Quilotoa Lagune bereits ausgeschildert. Ihr seht, verfahren kann man sich auf den ca. 140 km nicht. Da man die Strecke auf ca. 1600 Metern Höhe beginnt und erst auf 3800 Metern Höhe am Ziel ist, durchquert man die verschiedensten Vegetationszonen und kommt erst oberhalb der Baumgrenze ans Ziel.
Welche Route man auch wählt, die Anfahrt zur Lagune führt durch eine grandiose Landschaft. Mit jedem Höhenmeter wird die Vegetation kahler, die wenigen Bäume und Büsche immer niedriger. Es ist nicht zu übersehen, das man kurz vor 4000 Metern Höhe ist und die Baumgrenze schon weit zurück liegt.
Die Strasse schlängelt sich an kleinen Wiesen und Feldern entlang, gelegentlich trifft man während der Fahrt auf einzelne Häuser und Gehöfte. Schnell fahren kann man auf Grund der zahlreichen Kurven eh nicht, doch es lohnt sich nach Fotostopps Ausschau zu halten. Alle paar Minuten verändert sich die Szenerie vollkommen.
Das exakteste Strassenschild in EcuadorKurz vor der Lagune kommt man noch am vermutlich exaktesten Strassenschild von Ecuador vorbei „Laguna de Quilotoa 718m„. Während man sich in der Regel fragt, ob die Entfernungsangaben auf ecuadorianischen Schildern:
- gewürfelt wurden
- die Entfernung zum nächsten Schild bezeichnen
- die Höhenmeter beschreiben
so wurde es hier offenbar einmal ganz exakt ausgemessen. Überraschenderweise passte die Entfernung auch. Der Parkplatz kostet 3,- USD, wir haben es als „Beitrag zur lokalen Gemeinschaft“ verstanden und anstandslos bezahlt. Das Leben hier ist hart, 3,- USD von uns Gringos helfen.
Wanderungen bei der Quilotoa Lagune
Vom Parkplatz bis zur Quilotoa Lagune sind es noch einige Meter zu Fuß, anschließend hat man im Prinzip drei verschiedene Möglichkeiten. Man kann sowohl ca. 300 Höhenmeter zum Kratersee runter wandern, oder den Krater auf Höhe des Kraterrandes umrunden. Oder einfach nur ausruhen und den Blick genießen.
- Auf der Aussichtsplattform bleiben und das Panorama genießen
- Wanderung hinab zum Kratersee (ca. 30 Minuten runter und 90 Minuten hoch)
- Umrundung der Lagune (ca. 6 Stunden)
Da noch die lange Fahrt bis Quito (laut Navi ca. 180km, im besten Fall also gute 3 Stunden) vor uns lag, haben wir uns entschlossen nur kurz einige Meter in den Krater hinab zu steigen. Während es oben am Kraterrand tierisch windig war, wurde es nach wenigen Metern vollständig windstill.
Wanderschuhe sind für den Weg nicht nötig, der staubige Pfad ist gut befestigt. Wäre die Höhenluft nicht so dünn, wäre es ein leichter Spaziergang. Hinter jeder Biegung eröffnet sich ein neuer Blick auf denn See und die Berggipfel drumherum.
Wer eine Stärkung benötigt, der ist im kleinen Dörfchen Quiloto bestens aufgehoben. Hier gibt es einige kleine Hostels und „Restaurants“ wo man sich stärken kann. Wir haben für ein frisches Käse-Schinken-Toast sehr günstige 1,50 USD bezahlt.
Grandiose Aussichten
Bei klarem Wetter reicht der Blick vom Quilotoa Krater bis zum schneebedeckten Gipfel des Nachbar-Vulkans Illiniza und sogar der Cotopaxi ist an schönen Tagen am Horizont sichtbar. Das Wetter ändert sich minütlich, deswegen muss man die Augen immer offenhalten.
Tipps für einen Besuch bei der Quilotoa Lagune
- unbedingt an den Sonnenschutz denken. Kopfbedeckung und Sunblocker sind in 4.000 Metern Höhe sehr wichtig
- viel Wasser trinken, dann kommt der Körper mit der Höhe besser klar
- beim Abstieg zur Quilotoa Lagune auf die Zeit achten. der Rückweg dauert erheblich länger
Der Instagram-Hotspot in Ecuador
Ecuador ist voll von tollen Fotomotiven für Instagram. Hochklassige Boutique-Hotels mit fotogenen Zimmern gibt es zu Hauf. Schmale Gässchen mit kolonialen Häusen gibt es in Ecuador an jeder Ecke – sowohl marode, als auch renoviert. Das weite Hochland ist perfekt für Landschaftsfotografen.
Das absolute Highlight Motiv auf dem Festland von Ecuador dürfte jedoch die Quilotoa-Lagune sein. Mit ihrer Kombination aus rauher Landschaft, leuchtend grünem Wasser und blauem Himmel ist sie einzigartig. Als i-Tüpfelchen steht noch das eine oder andere Lama herum und grinst gerne in die Kamera. Bei unserem Besuch an der Lagune hatte es jedoch scheinbar Urlaub.
Einfache Unterkünfte im Quilotoa Dorf
Wer die Kraterumrundung wandert, oder sogar eine mehrtägige Wanderung unternehmen möchte, findet hier günstige Unterkünfte. Viele der Zimmer haben trotz der nächtlichen Kälte in der großen Höhe keine Heizung, sondern nur einen Kamin und oftmals eine Wärmflasche im Bett. Eine Übernachtung im Quilotoa Dorf zahlt sich vor allem aus, wenn man den Kratersee ohne Nebel und Wolken sehen möchte – ab dem späten Vormittag hüllt er sich meist in weiße Wolken.
Hey,
das schöne am Blog lesen ist, daß man auf Blogs aufmerksam wird, die Orte beschreiben und zeigen die ich bisher noch nie gehört habe.
VG
Oli