Verbotene Stadt | Kaiserpalast in Peking

Man könnte Tage durch die verbotene Stadt in Peking bummeln und hätte auch dann nur einen Bruchteil der 890 Paläste und Pavillons mit zusammen fast 9000 Zimmern auf 720.000 Quadratmetern gesehen. Wir hatten mal wieder nur ein paar Stunden zur Verfügung und haben das Beste daraus gemacht.

Kaum hatten wir das Tor des Himmlischen Friedens am Tiananmen-Platz hinter uns gelassen, sprach uns eine kleine Chinesin an, ob Sie ein Foto mit uns und ihrer Familie machen dürfte. Selbstverständlich durfte sie.

Der Kaiserpalast wurde in nur 14 Jahren zwischen 1406 und 1420 von angeblich bis zu einer Million Sklaven und 100.000 Kunsthandwerkern „aus dem Boden gestampft“. Eine umlaufende, zehn Meter hohe Mauer schützte die Anlage vor ungebetenen Gästen und Blicken.

Der Name „verbotene Stadt“ kommt daher, das der Kaiser die einzige Person war, die den Palast aus eigener Macht betreten durfte. Alle weiteren Personen durften nur auf Einladung rein. Mit Haupt- und Nebenfrauen, Konkubinen, Kindern und Eunuchen waren das zwischenzeitlich bis zu 3.000 Personen. Heute wird ein vielfaches an Touristen hereingelassen.

Wie man auf den Bilder sehen kann, hatten wir traumhaftes Wetter in Peking, die Sonne brannte und die Temperaturen lagen weit jenseits der 30 Grad. Obwohl wir den ganzen Tag in den prallen Sonne unterwegs waren, holten wir uns keinen Sonnenbrand. Ein Hoch auf die Smog-Glocke…

Bekanntlich ist eine helle Hautfarbe in China ein klassisches Schönheitsideal. Da Sonnencreme nahezu unerschwinglich ist, sieht man bei gutem (und schlechtem) Wetter daher unzählige Schirme. Die Koordination Schirm, Kamera, Fächer & Reiseführer ist bewundernswert!

Alle Hauptgebäude sind mit gelben Ziegeln gedeckt, teilweise sogar vergoldet. Gelb ist die Symbolfarbe des Kaisers. Früher durfte zusätzlich kein Gebäude von Peking die verbotene Stadt überragen. Man stelle sich vor, das wäre heute noch so…

Die Stimmung innerhalb der Palastanlagen ist sehr spannend. Eine Mischung zwischen wuseligem Ameisenhaufen und bedächtiger Stille, wie man sie aus christlichen Kirchen kennt. In den Nebengebäuden kann man wirklich „runter kommen“, vor den Palästen muss man sich gegen laute Reisegruppen durchsetzen.


Das nördliche Ende innerhalb der Mauern der verbotenen Stadt bildet der Palastgarten. Kuriose Bäume, ein künstliches Gebirge, ein kleiner Tempel und verschlungene Wege (alles vermutlich nach Feng Shui geplant) bieten die Möglichkeit zu Rasten und das Gesehene zu verarbeiten.
Neben der bereits erwähnten, zehn Meter hohen Mauer, wird die verbotene Stadt noch durch einen umlaufenden und 52 Meter breiter Wassergraben geschützt. Wer keine Befugnis hatte, kam früher wirklich nicht herein.
