Fort King George – alte Mauern und Mangobäume auf Tobago
Oberhalb von Tobagos Hauptstadt Scarborough auf dem Berg Mt. St.George findet man die am besten erhaltene historische Anlage der Insel, Fort King Georg, benannt nach dem damaligen britischen König Georg III.. Um 1770 von den Engländern erbaut, wurde es bis 1854 militärisch genutzt. Von 1781 – 1793 hatten die Franzosen Tobago besetzt und das Fort in dieser Zeit nach ihrem damaligen Kriegsminister ‚Fort Castries‚ genannt.
Von ursprünglich ca. 30 Gebäuden sind heutzutage noch noch wenige erhalten, jedoch zur Besichtigung freigegeben. Offiziersbaracke, Pulvermagazin, Krankenhaus und Gefängnis sind montags bis samstags für kleines Geld zu besichtigen, leider waren wir an einem Sonntag da und konnten so nur das Gelände und den traumhaften Ausblick besichtigen. Dumm gelaufen…
Wenn man nicht gerade an einem Sonntag kommt, kann man innerhalb des Forts auch das Nationalmuseum von Tobago besuchen und mit Artefakten aus präkolumbianischer Indianerzeit bis in die Gegenwart viel über die wechselnde Geschichte der Insel lernen. Wir beschränkten uns jedoch weiterhin auf Landschaft, Meer und Gebäude.
Überall auf dem Gelände wachsen Bäume mit einer beeindruckenden Größe. Teils sind es uralte Mangobäume, teils Bäume die mir völlig unbekannt sind, wie beispielsweise das Exemplar das sich schützend über das Pulvermagazin beugt…und wo Pulver ist, müssen auch Kanonen sein:
Die Ruhe in der parkähnlichen Anlage hat auch die heimische Tierwelt entdeckt. In den ausladenden Baumkronen tummeln sich allerlei Affen und Vögel, gelegentlich trifft man auch einen Leguan.
Ab Scarborough kann man das Fort sowohl mit einem Taxi oder Mietwagen, als auch zu Fuß erreichen. Letzteres ist eine lohnende, allerdings selbst in kurzer Kleidung eine ausgesprochen schweißtreibende Angelegenheit. Führt man sich das und die Richtung Meer gerichteten Kanonen vor Augen, kann man sich bildlich vorstellen, das es für die gegnerischen Truppen sicherlich kein Vergnügen war, das Fort anzugreifen.
Um im Fall der Fälle möglichst lange autark zu sein, verfügte das Fort King George über eine unterirdische Zisterne („Bell Tank“ = Glockentank, auf Grund der Form) die über Leitungen mit dem Regenwasser der Dächer aufgefüllt wurde. Bereits vor über 250 Jahren gab es ein rudimentäres Klärsystem, das Wasser wurde erst in ein Vorbecken zur Klärung geleitet und erst von dort in die Zisterne. 35.000 Gallonen Inhalt entsprechen ca. 132.000 Litern und dürften eine ganze Weile gereicht haben.