Reiseberichte aus Ecuador

Meeresschutzgebiet um Galápagos um 60.000 Quadratkilometer erweitert.

In den letzten Jahren ist die herausragende wissenschaftliche Rolle der Galápagos-Inseln noch deutlicher geworden. Sie sind die Heimat von Leguanen, Riesenschildkröten, Seelöwen, Blaufußtölpeln, flugunfähigen Kormoranen usw. und der Ort, an dem Charles Darwin 1835 die Evolutionstheorie entwickelte. Im Jahr 1998 wurde ein erstes Meeresschutzgebiet eingerichtet, um die Gewässer um die Inseln zu schützen.

Blaufußtölpel auf Galápagos
Blaufußtölpel auf Galápagos

Historisches Dekret in Puerto Ayora unterzeichnet

Nun hat der ecuadorianische Präsident Guillermo Lasso am 14. Januar 2022 ein historisches Dekret unterzeichnet, mit dem die geschützten Meeresgebiete der Galapagosinseln um 60.000 Quadratkilometer erweitert werden. Diese Ankündigung folgt einer Vereinbarung, die auf dem UN-Gipfel in Glasgow zwischen den Präsidenten von Ecuador, Kolumbien, Costa Rica und Panama getroffen wurde und die ihr gemeinsames Engagement für den Schutz der Umwelt signalisiert. Auf einem Schiff in der Bucht von Puerto Ayora unterzeichnete Ecuadors Präsident Guillermo Lasso am Freitag im Beisein von Ex-US-Präsident Bill Clinton und Kolumbiens Staatschef Iván Duque das entsprechende Dekret.

Hammerhaie bei Galápagos
Hammerhaie bei Galápagos

Reserva Marina Hermandad – 60.000 Quadratkilometer

Dieses neue Meeresschutzgebiet mit dem Namen Reserva Marina Hermandad vergrößert das Schutzgebiet für die mehr als 2.900 auf den Galapagos-Inseln lebenden Meeresarten auf fast 200.000 Quadratkilometer (77.220 Quadratmeilen). Mit dieser Erweiterung wird ein riesiger Meereskorridor von 60.000 km² geschaffen, der die ecuadorianischen Gewässer mit den Coiba-Inseln in Panama, Malpelo in Kolumbien und der Coco-Insel in Costa Rica verbindet.

Schutz für zahllose Meerestiere

Der neue Meereskorridor verbessert den Schutz von bedrohten wandernden Wildtieren wie Buckelwalen, Meeresschildkröten, Riesenmantas, Hammerhaien und Walhaien, den größten Fischen der Welt, erheblich. Die Bedeutung des neuen Schutzgebiets resultiert aus einem unterseeischen Gebirge, das die Galapagos-Inseln mit den Gewässern von Costa Rica und Panama verbindet. Die unterseeischen Gebirge lenken die Strömungen und die von ihnen an die Oberfläche getragenen Nährstoffe ab, was für das gesamte maritime Leben von entscheidender Bedeutung ist.

Fischschwarm vor Galápagos
Fischschwarm vor Galápagos

Fischfang verboten bzw. stark reguliert

Das Meeresschutzgebiet Hermandad wird in zwei gleich große Gebiete unterteilt: In dem einen ist der Fischfang verboten, in dem anderen ist nur das Fischen ohne Langleinen erlaubt, eine Methode, die Schildkröten und Delfine gefährdet.

Das Meeresschutzgebiet wird von den Booten des Galapagos-Nationalparks mit einem Mitglied der ecuadorianischen Marine an Bord überwacht werden. Länder wie Deutschland haben bereits ihre Unterstützung für dieses Vorhaben zugesagt. Die vier Präsidenten haben auch mit Chile und Peru daran mitgearbeitet, die Gewässer zu schützen und das Schutzgebiet weiter auszudehnen, insbesondere gegen industrielle Fischereiflotten. Die chinesischen Fangflotten fallen hier immer wieder extrem negativ auf.

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